Frauenstreik 2023: Wütende Demonstrantinnen in Zürich

Der Frauenstreik 2023 in Zürich wird von wütenden Frauen angeführt. Lea, eine 24-jährige Demonstrantin, berichtet von einem Vorfall, bei dem ihr ein Mann aus dem Auto heraus nachgerufen hat. Sie ist im „Streiki“, einem feministischen Streikhaus, wo feministische Parolen an den Wänden hängen und Kleidungsstücke wie T-Shirts, Schlüsselanhänger und Caps in Violett oder mit der Aufschrift „Streik“ erhältlich sind. Mechthild, 60 Jahre alt, erklärt ihre Wut über die Ungleichheiten in unbezahlter Care-Arbeit, dem fehlenden gleichen Lohn für gleiche Arbeit und der weit verbreiteten sexualisierten Gewalt gegen Frauen.

Frauen sind in den letzten zehn Jahren zunehmend wütender geworden, wie eine Studie der BBC zeigt. Auch in der Schweiz wurde festgestellt, dass immer mehr Frauen Wut empfinden. Petra Sewing-Mestre, Leiterin der Frauenakademie Luzern, hat beobachtet, dass viele Frauen Probleme mit der Bewältigung ihrer Wut haben. Eine Studie der Humboldt-Universität in Berlin zeigt, dass wütende Frauen oft negativ wahrgenommen werden und dass Wut bei Frauen gesellschaftlich nicht gerne gesehen wird. Sewing-Mestre betont jedoch die positive Kraft der Wut als Antrieb für Veränderung.

Fabienne Amlinger, Historikerin an der Universität Bern, sieht ebenfalls Wut als eine Kraft, die Konstruktives bewirken kann. Sie verweist auf Beispiele aus der Geschichte der feministischen Bewegung, bei denen Wut zur Veränderung beigetragen hat. Sie erwähnt den militanten Auftritt der Neuen Frauenbewegung der 60er- und 70er-Jahre, der zum Frauenstimmrecht geführt hat, sowie Proteste nach der Nichtwahl von Christiane Brunner als Bundesrätin. Amlinger erklärt, dass wütende Frauen auf wichtige Fragen zu Macht und Gerechtigkeit hinweisen und dass es wichtig ist, ihre Wut anzuerkennen.

Die Wut von Frauen führt dazu, dass sie sich organisieren und gemeinsam für Veränderungen kämpfen. Im Streikhaus in Zürich wählt Mechthild ein violettes T-Shirt mit einer geballten Faust auf der Brust. Sie ist seit über der Hälfte ihres Lebens aktiv für Frauenrechte und hofft, dass ihre wütenden Proteste dazu beitragen werden, dass sich etwas ändert. Die Demonstration in Zürich startet mit einem Schrei gegen Femizide, um auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und für Gleichberechtigung einzutreten.

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