Die Rad-Weltmeisterschaft in Zürich hat sowohl Begeisterung als auch Ernüchterung ausgelöst. Zwischen dem 21. und 29. September finden in der Stadt 53 Velorennen statt, bei denen die Teilnehmer die Ziellinie auf dem Sechseläutenplatz überqueren. Je nach Renntag und Rennprogramm gelten unterschiedliche Verkehrsanordnungen. Politiker kritisieren nun, dass die Auswirkungen auf Quartiere und Gewerbe lange Zeit nicht bekannt waren.

Im Jahr 2018 setzte sich Stadtpräsidentin Corine Mauch und der Zürcher Stadtrat mit dem Zürcher Regierungsrat dafür ein, die Rad-WM nach Zürich zu holen. Die weltweite Berichterstattung mit rund 300 Millionen TV-Zuschauern in 150 Ländern sollte Zürich als lebenswerte und weltoffene Stadt zeigen. Doch die aktuelle Situation sieht anders aus: Die Bevölkerung ärgert sich über die Einschränkungen, und das Gewerbe fühlt sich benachteiligt. Kantonsrat Marc Bourgeois sagt, dass alle vom Ausmaß der Einschränkungen überrascht wurden.

Die UCI (Union Cycliste Internationale) wird als Hauptverantwortlicher für die massiven Straßensperrungen während der Rad-WM genannt. Rund 80’000 Personen werden während bis zu einer Woche abgeschnitten und teilweise eingekesselt, was zu erheblichen Unannehmlichkeiten führt. Politiker kritisieren, dass die Stadt Zürich mehr Widerstand leisten hätte sollen. Trotzdem hoffen sie, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird und dass alle das Beste aus der schwierigen Situation machen können.

SVP-Gemeinderat Roger Bartholdi kritisiert, dass die Stadt Zürich es versäumt habe, die Mobilität für Anwohner und Gewerbe während der Rad-WM sicherzustellen. Die Einschränkungen seien für das Quartier inakzeptabel. Bartholdi schlägt vor, die Radstrecke über Überführungen zu leiten oder nach einer alternativen Strecke mit weniger Verkehrseinschränkungen zu suchen. Viele Politiker hätten mit den heutigen Informationen anders abgestimmt, da sie nicht mit einer solch großen Beeinträchtigung gerechnet hätten.

Die Entscheidung, die Rad-WM nach Zürich zu bringen, war 2018 von breiter Zustimmung im Kantons- und Gemeinderat begleitet. Doch die aktuellen Probleme mit den Straßensperrungen und Einschränkungen haben die Meinungen geändert. Die Stadt Zürich hätte laut Politikern mehr Widerstand leisten sollen gegen die extremen Anforderungen der UCI und bessere Maßnahmen für Anwohner und Gewerbe ergreifen müssen. Trotz der Kritik hoffen alle auf ein erfolgreiches Event und bemühen sich, das Beste aus der Situation zu machen.

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