Die Anzahl an Gewaltdelikten bei Kindern und Jugendlichen im Kanton Baselland ist massiv angestiegen, was die leitende Jugendanwältin als alarmierend bezeichnet. Im Geschäftsbericht 2023 der Jugendanwaltschaft wird festgehalten, dass die Zahl der Delikte unter Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent angestiegen ist. Besonders auffällig ist der Anstieg bei schweren Gewaltstraftaten gegen das Strafgesetzbuch. Drogendelikte und Selbstjustiz sind ebenfalls zunehmende Probleme. Die leitende Jugendanwältin Corina Matzinger gibt an, dass die Ursachen für diesen Anstieg vielfältig und komplex sind.

Ein weiterer Grund für den Anstieg der Gewaltdelikte bei Kindern und Jugendlichen könnte laut Corina Matzinger die steigende Anzahl an Asylbewerbern und die daraus resultierenden Belastungen sein. Zudem spielt Drogenmissbrauch eine Rolle, insbesondere der Konsum von synthetischen, psychedelischen und harten Drogen. Die Entwicklung wird auch durch Delikte außerhalb des Kantons Baselland, vor allem in Basel-Stadt, beeinflusst. Die leitende Jugendanwältin warnt davor, dass der Negativtrend weiter ansteigen könnte, da die Jahrgänge 2005 bis 2016 geburtenstark waren.

Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, plant die Jugendanwaltschaft verschiedene Massnahmen. Dazu gehören vordeliktische Vermittlungen in Gewaltpräventionsprogramme an Schulen und eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst der Polizei. Auch Präventionsmodule wie Informationsabende für Erziehungsberechtigte und Lehrpersonen im Bereich Betäubungsmittel- und Medikamentenmissbrauch werden fortgeführt. Es ist wichtig, dass die Präventionsarbeit intensiviert wird, um die Zahl der Gewaltdelikte bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren.

Es ist wichtig, dass Personen, die von Gewalt betroffen sind, Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt verschiedene Beratungsstellen in der Schweiz, die Unterstützung bei sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt bieten. Einige Beispielstellen sind die Opferhilfe Schweiz, Lilli.ch (Onlineberatung für Jugendliche), Frauenhäuser, Männer-Schutzhäuser, Beratungsstellen von Pro Juventute und dargebotene Hand (Sorgen-Hotline). Es ist entscheidend, dass Betroffene wissen, dass sie nicht alleine sind und Hilfe in Anspruch nehmen können.

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