Das Klybeckareal in Basel steht im Zentrum einer Kontroverse über Altlasten, die den geplanten Bau eines neuen Quartiers für 10’000 Menschen gefährden. Der Boden auf dem ehemaligen Chemieareal ist schwer mit giftigen Chemikalien belastet, was zu erheblichen Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der zukünftigen Bewohner führen könnte. Ein vertraulicher Bericht der Verwaltung an die Regierung legt nahe, dass der Kanton das Ausmass der Altlasten bereits vor Jahren erkannt hat, jedoch nicht öffentlich kommuniziert hat.

Der Basler Altlastenexperte Martin Forter warnt schon seit langem vor den giftigen Chemikalien im Boden des Klybeckareals, die durch Explosionen, Brände und kaputte Kanalisation in den Untergrund gelangt sind. Der Bericht zeigt, dass der Kanton selbst Interesse am Kauf des Areals hatte, sich jedoch nach genauer Prüfung der Altlastenrisiken zurückzog. Die Verhandlungen wurden abgebrochen, und das Areal wurde schliesslich von privaten Investoren erworben. Trotz Bedenken des Experten und fehlenden Informationen wurden der Öffentlichkeit die Risiken des Areals als unbedeutend dargestellt.

Die Investoren bleiben gelassen und beteuern, dass das Risiko von Standortbelastungen teilweise dramatisiert werde. Die Swiss Life bekennt sich zu einer umfassenden Altlastensanierung und zeigt sich weiterhin von dem Projekt überzeugt. Die früheren Eigentümer Novartis und BASF betonen, dass sie jederzeit mit den Behörden zusammengearbeitet und detaillierte Daten geliefert haben. Untersuchungen im Untergrund und im Grundwasser haben Verunreinigungen bestätigt, jedoch soll von diesen keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgehen.

Der Kanton argumentiert, dass finanzielle Aspekte ausschlaggebend waren, um kein definitives Kaufangebot einzureichen. Die Bestimmung der Sanierungskosten für ein Industrieareal wie das Klybeck sei schwierig, was zu finanzieller Unsicherheit geführt habe. Trotzdem bleiben Zweifel an der Transparenz des Verfahrens und der Informationspolitik des Kantons bestehen. Die ganze Recherche der «Rundschau» wird am Mittwochabend auf SRF 1 veröffentlicht, um die Öffentlichkeit umfassend über die Situation auf dem Klybeckareal zu informieren.

Insgesamt zeigt die Kontroverse um das Klybeckareal in Basel die Komplexität und die Herausforderungen bei der Umnutzung von ehemaligen Industriearealen. Altlasten stellen eine ernsthafte Bedrohung für Umwelt und Gesundheit dar, was eine umfassende Sanierung und Transparenz bei der Informationsweitergabe erfordert. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen mit den Altlasten umgehen und ob das geplante Quartier für 10’000 Menschen auf dem Klybeckareal tatsächlich Realität wird.

Aktie.
Hinterlasse eine Antwort

© 2024 Region News, ein Teil der First Consulenza AG. Alle Rechte vorbehalten.
Exit mobile version