Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung über die Missstände bei der Kantonspolizei Basel-Stadt hat schockierende Erkenntnisse zutage gebracht. Der Staatsrechtler Markus Schefer deckte in seinem Bericht nicht nur Probleme mit Führungsverhalten, Angstkultur und fehlender Fairness bei Beförderungsentscheidungen auf, sondern auch weit verbreiteten Sexismus und Rassismus bei der Polizei. Einem Artikel der "Wochenzeitung" zufolge werden Polizistinnen regelmäßig sexistisch erniedrigt und rassistisch diskriminiert.

Polizistinnen werden alltäglich mit beleidigenden Ausdrücken wie "Dummfutz", "Sch**weib", "Matratze" oder "Foe" konfrontiert. Vorgesetzte sollen neuen Polizistinnen zunächst Unterstützung anbieten, um sie dann sexuell zu belästigen. Es gibt Berichte über Wetten, wer mit wem zuerst Sex haben wird, sowie eine Einteilung von Polizeischülerinnen in Kategorien wie "fbar" und "unfbar". Kollegen sollen sich auch über interne Chats austauschen und sich unangemessen anfassen.

Es wurde zudem berichtet, dass schwarze Menschen gezielt kontrolliert und gewaltsam behandelt werden, insbesondere aus Nordafrika stammende Personen. Rassistische Äußerungen und Handlungen, wie Affenlaute oder das Verweigern des Handschlags aufgrund der Hautfarbe, sind ebenfalls Teil des korpsinternen Rassismusproblems. Wer Missstände meldet, wird als "Ratte" isoliert, was zur allgemeinen Angst vor Repressalien führt.

Die Sicherheitsdirektorin von Basel, Stephanie Eymann, zeigte sich über die Ergebnisse des Berichts schockiert. Obwohl Kommandant Martin Roth die externe Untersuchung in Auftrag gegeben hat, steht er nun unter Druck. Die SP und das Grün-Alternative Bündnis fordern eine parlamentarische Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der unhaltbaren Zustände im Basler Polizeikorps. Es wird betont, dass ein Arbeitsklima geschaffen werden muss, in dem Fälle von Sexismus und Rassismus gemeldet werden können.

Es ist beunruhigend, dass solche Missstände bei einer staatlichen Institution wie der Polizei existieren und geduldet werden. Die Betroffenen sollten ermutigt werden, sich zu wehren und Missstände zu melden, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. Es ist wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um Sexismus und Rassismus innerhalb der Polizei zu bekämpfen und ein respektvolles Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen. Nur so kann das Vertrauen in die Polizei wiederhergestellt werden.

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